Die vergangenen Tage waren geprägt von der Suche nach einer
geeigneten Bleibe. Drei Mal habe ich dabei allein in der vergangenen Woche meine
Unterkunft gewechselt.
Nachdem ich zunächst das eine Hostel gegen eine billigere
Variante ausgetauscht hatte, bekam ich letzten Donnerstag das Angebot meines
Lebens: ein Monat Unterkunft bei einer Miete von umgerechnet weniger als 60
Euro! Das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Der Nachteil war, dass ich mit
16 anderen Kerlen in meinem Alter in einer Dreizimmerwohnung schlief. Aber das
konnte der Preis doch vergessen machen!
Was ich auch trotz des Supersparangebotes kaum vergessen konnte, war die lästige Angewohnheit des Vermieters in seiner Wohnung zu rauchen, sodass ich am Samstag mit einem flauen Gefühl im Magen und dem Gedanken aufwachte „Ich muss hier raus!“ Auch sonst hat mich der Vermieter (der ständig neue willkürliche Regeln preisgab) stark an den verrückten Chinesen Chow aus „Hangover“ erinnert –insbesondere, wenn er nur in Unterhose bekleidet auf seinem Bett saß und wie im Delirium den Rauch aus seinen Mundwickel blies…
Glücklicherweise hatte mir meine supernette chinesische Kollegin
auch schon etwas organisiert und so habe ich bereits am Samstag den Vertrag mit
dem Makler unterschrieben.
Meine Zimmergenossen waren wohl einigermaßen überrascht, dass ich,
kaum war ich eingezogen, schon wieder die Koffer packte. Den Großteil meiner
bereits gezahlten Miete erstattete der nicht gerade handlungswillige Vermieter
mir aber zurück, mit dem Kommentar, ich hätte ihn gestört…
Mir machte das nicht viel aus, Hauptsache ich hatte mein Geld…
und so bin ich dann schließlich in meine jetzige, sehr viel schönere Wohnung eingezogen.
Bad und Küche kann man zwar nur ertragen, wenn man beide Augen fest zudrückt
(Kochen werde ich hier wohl nie), aber mein Zimmer mit seinem Holzfußboden, dem
kleinen Wintergarten und der kompletten Möblierung macht in Beijing schon was
her.
Als ich am Sonntag jedenfalls hier eingezogen bin war es mit der
Erleichterung, hier meine restliche Zeit wohnen zu können – ohne mich wieder
auf die Suche machen zu müssen.
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