Ich bin,
was meine Frisur angeht, nicht anspruchsvoll. Doch was machen, wenn man sich
überhaupt nicht ausdrücken kann? Irgendwie muss ich dem Friseur ja vermitteln,
was ich will.
Mit
diesem Problem richtete ich mich an die beiden Studentinnen, die zurzeit
versuchen, mir Chinesisch beizubringen (im Gegenzug helfe ich ihnen beim
Deutschlernen). Sie schrieben mir also einige Sätze auf, die ich auch eifrig
versuchte, richtig auszusprechen, sodass man mich verstehen könnte.
Mein Friseur: Ein Laden voller wuseliger kleiner Männchen |
So
gewappnet betrat ich den Friseursalon. Die sind hier einfach zu finden, weil
vor ihnen immer eine sich drehende schwarz-weiße Rolle auf der Straße steht
(siehe Bilder).
Der
Salon war voller junger Männer, aller supergestylt (nicht nur die Haare) und
alle mit einem Kopfhörer im Ohr – wahrscheinlich mit einem direkten Draht zum Chef,
der sie herumkommandierte…
Die ersten Sätze meines Gegenübers verstand ich sogar und nickte zustimmend. Ja, ich wollte meine Haare schneiden lassen (was auch sonst). Meine Jacke wurde dann direkt in ein Schließfach eingeschlossen und ab ging‘s zum Haarewaschen. Eigentlich hatte ich das gar nicht gewollte, aber meine Lehrerinnen hatten mich schon vorgewarnt. Hier würden einem immer die Haare gewaschen. Ob das in Deutschland nicht so sei? Wie eklig…
Die ersten Sätze meines Gegenübers verstand ich sogar und nickte zustimmend. Ja, ich wollte meine Haare schneiden lassen (was auch sonst). Meine Jacke wurde dann direkt in ein Schließfach eingeschlossen und ab ging‘s zum Haarewaschen. Eigentlich hatte ich das gar nicht gewollte, aber meine Lehrerinnen hatten mich schon vorgewarnt. Hier würden einem immer die Haare gewaschen. Ob das in Deutschland nicht so sei? Wie eklig…
Nachdem
meine Haare also nass und sauber waren, wurde ich erst einmal mit einem Becher
heißem Wasser in der Hand in einen Stuhl gesetzt und wartete. Solange, bis
meine Haare auch schon fast wieder trocken waren. Schließlich war ich aber
trotzdem an der Reihe.
Einer
der kleinen Kobolde (es tut mir Leid und ich nehme alles zurück…) nahm sich
meiner an und fragte mich beschwingt, wie er mir denn die Haare schneiden
sollte.
Ich habe es ehrlich versucht! Aber meine ganzen Worte wurden nicht
erhört. Als dann schließlich eine ganze Horde der Wichte (sorry!) um mich
versammelt war und zu allem Überfluss auch noch Ronan Keating mit „You say it
best when you say nothing at all!“ aus dem Radio tönte, kapitulierte ich. Den
Zettel mit den Anweisungen hatte ich in meiner Hosentasche und überreichte ihn
jetzt dem Pulk um mich herum.
Ich möchte die Haare geschnitten haben.
Oben ein
bisschen länger.
Unten
ein bisschen kürzer.
Ich
möchte kein Styling.
Ein anderer Laden. Immer vorhanden: Die sich drehenden Säulen |
Diese
Sätze sorgten natürlich für allgemeine Erheiterung. Nachdem mir dann auch noch
in einem kleinen Frisurheftchen gezeigt wurde, was man jetzt mit mir vorhatte,
begann das Männchen (er war wirklich klein…) mit seiner Arbeit. Ich war so
lange erleichtert, bis ich merkte, dass er vorhatte mir eine klassische
Pilzfrisur zu verpassen. Beherzt griff ich also in sein Werk ein und erklärte
ihm gestikulierend, dass ich auch die Haare oben gerne ein bisschen kürzer
hätte. Er zuckte mit den Achseln und ich bekam meine Frisur.
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