Hier eine kleine Liste, der Menschen, die ich hier so im Laufe der Zeit getroffen habe (Chronologie von unten nach oben...):
Der
Risikomanager: Saß
bei meinem Ausflug nach Xi´an bei einem Abendessen mit seiner Frau bei mir am
Tisch. Unwissend, aber neugierig wie ich bin, fragte ich ihn, welche
Risiken er denn managt. Ich dachte eher an Immobilien und deren Blasen. Doch
der gute Herr sorgt mit seiner Beratung wohl eher dafür, dass der chinesische
Militärhaushalt dieses Jahr eine neue Rekordsumme erreicht. An diesem
Abend verzweifelten wir aber nur gemeinsam an der Bedienung, die einfach nicht
das bringen wollte, was wir wollten...
Meine Mitbewohner: Zunächst wurde der Raum neben mir bewohnt von zwei Computerfreaks, die den ganzen Tag in langen Unterhosen vor ihren Bildschirmen saßen und sich nur für die äußersten menschlichen Bedürfnisse aus ihrem Zimmer bewegten (unter anderem aber auch, wenn der komische Europäer bescheuerte Fragen über die Waschmaschine stellte). Inzwischen wird der Raum von einem Pärchen bewohnt, dass soweit ganz nett ist. Nur die Schreiattacken Ihrerseits sind ein bisschen nervig… armer Kerl!
Mein srilankesischer Kollege: Gut, er ist nicht mein richtiger Kollege, immerhin darf er bei der Print-Version arbeiten. Spricht ungefähr 5 oder 6 Sprachen, ärgert sich aber darüber, dass sein Sinhala (in Sri Lanka) nur bei 98% ist. Studierte in England und den USA, schrieb bereits für die Washington Post. Was er dann bei der Beijing Review macht? Er wollte China kennenlernen...
Die Luxusmaklerin: Ich traf sie bei der Recherche für einen Artikel. Redete erst wenig, dann immer mehr. Vor allem, nachdem sie von einem Amerikaner angerufen wurde, der sie über Handy so laut anschrie, dass ich jedes Wort mithören konnte. Es ging darum, dass sie sein Besitztümer für einige Zehntausende weniger verscherbeln wollte, als er geplant hatte. Sie nahm das Ganze eher gelassen: Er könne sie ohnehin nicht feuern. Sie hätten ja nicht einmal einen Vertrag.
Die Luxusmaklerin: Ich traf sie bei der Recherche für einen Artikel. Redete erst wenig, dann immer mehr. Vor allem, nachdem sie von einem Amerikaner angerufen wurde, der sie über Handy so laut anschrie, dass ich jedes Wort mithören konnte. Es ging darum, dass sie sein Besitztümer für einige Zehntausende weniger verscherbeln wollte, als er geplant hatte. Sie nahm das Ganze eher gelassen: Er könne sie ohnehin nicht feuern. Sie hätten ja nicht einmal einen Vertrag.
Meine Schlafsaalsgenossen: Tagsüber arbeiten, nachts schlafen, dazwischen bleibt für manche Chinesen nichts anderes als auf dem Bett zu sitzen und im Internet zu surfen. Denn mehr Platz haben sie nicht. Abwechslung kommt nur, wenn ein seltsamer Deutscher für ein Wochenende einzieht und sich dann auch schon wieder aus dem Staub macht. Von ihm kann man einiges aus einer anderen Welt erfahren und den Traum eines Urlaubs im Ausland konkretisieren. Ich habe selten so genügsame Menschen erlebt.
Der Germanistik- und Journalistikstudent: Eine Riesenhilfe bei der Suche nach einer Wohnung. Als ehemaliger Praktikant bei der Beijing Review wurde er von meiner Chefin gefragt, ob er helfen könnte. Er schwänzte seine Vorlesung, begleitete mich den ganzen Tag, streckte mir ohne zu Zögern Geld vor und lies es sich nicht nehmen mir das Mittagessen auszugeben.
Der Mönchsfranzose: Mehrere Monate hat er bei Mönchen auf dem Land im Norden Chinas gelebt und dort eine Art Tai Chi praktiziert. Jetzt ist seine letzte Woche vor dem Abflug gekommen. Eigentlich will er nicht zurück, aber er hat dort einen Sohn, seine einzige Motivation zurückzukehren.
Die beiden Forscher: Ebenfalls Deutsche, die hier für eine Doktorarbeit forschen. Der eine Doktorand, der andere sein chinesisch sprechender Gehilfe. So richtig sind sie aber nicht in der chinesischen Bibliothek weitergekommen. Kein Wunder bei dem Versuch, chinesischen Aufzeichnungen vergangener Jahrhunderte etwas zu entnenhmen.
Die deutschen Jungunternehmer: In den ersten Tagen im Hostel lerne ich auch zwei Deutsche kennen, die gerade ihren Bachelorabschluss gemacht haben und nun ihr Glück als junge Unternehmer suchen. Sie wollen den in Deutschland Elektroroller verkaufen (ein Markt, er in China schon lange boomt) und sind auf einer Geschäftsreise um Kontakte zu knüpfen. Das Ergebnis ihrer Reise ist jedoch völlig offen… Mir zeigen sie jedenfalls die teuren Clubs, in denen sich die reiche chinesische Jugend rumtreibt.
Der reisende Franzose: Am zweiten Abend im Hostel lerne ich einen Franzosen kenne, der in Indien gestartet halb Asien als Backpacker bereist hat. Eigentlich ist er Chefkoch in Monaco, er arbeitet aber immer nur ein halbes Jahr und reist dann das andere halbe Jahr durch die Weltgeschichte. Weil er noch warten muss, bis er ein Visum zur Weiterfahrt in die Mongolei bekommt, zieht er einige Tage in meinem Zimmer ein.
Der afrikanische Prinz: Bei meinem Flug von Kairo nach Beijing sitze ich eigentlich neben einem Chinesen. Weil der Chinese hinter mir, aber Angst vor seinem farbigen Sitznachbarn hat, tausche ich mit ihm. Und unterhalte mich daraufhin mit dem Nigerianer, der in seiner traditionellen goldenen Bekleidung wie ein Prinz von seinen Studienplänen in China erzählt.
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